Seit nunmehr 50 Jahren gibt es die Selbstverteidigungssportart Ju-Jutsu in Winsen/Luhe.

Der Gründer und Pionier des Ju-Jutsu im Bezirk Lüneburg, Georg Riebartsch, Ehrenpräsident des Niedersächsischen Ju-Jutsu Verbandes, geb. 1923, gest. 2017, startete 1972 beim Hansa-Sport-Verein Stöckte-Winsen mit der ersten  Abteilung. Ab 1990 bot auch der MTV Rottorf  und 2008 der TSV Winsen eine Ju-Jutsu Abteilung an.

Inzwischen hat der TSV Winsen eine der mitgliederstärksten Ju-Jutsu Abteilungen der 130 Vereine, die in Niedersachsen Ju-Jutsu betreiben. Grund genug dafür, dass sich der Präsident des NJJV, Hans Radke, und der Bezirksvorsitzende vom Bezik Lüneburg, Wolfgang Kroll, auf den Weg nach Winsen machten, um an dem Bundeslehrgang  „Georg Riebartsch Gedächtnislehrgang – 50 Jahre JJ in Winsen“ teilzunehmen. Bevor der Lehrgang jedoch startete wurden drei Schüler des Gründers aus den Anfängen des Ju-Jutsu mit der goldenen Ehrennadel für besondere Verdienste im NJJV durch den Präsidenten geehrt: Fred Caesar, Dietmar Janowski und Gerhard Wilken, alle vom TSV Winsen.

Danach ging es los mit einem weitgehend realistischen Selbstverteidigungstraining. Günther Beier, der den Lehrgang zusammen mit Steve Roßberg und Phillip Koll leitete, gab richtig Gas, so dass einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen an ihre Belastungsgrenzen kamen.

Im Einzelnen wurden die Themen  Konfliktmanagement, Kommunikationsspiele und Deeskalation behandelt. Während der Pause konnten sich alle Teilnehmer und Lehrkräfte in der Gastronomie stärken und für die zweite Hälfte des Lehrganges regenerieren. Nun behandelten die Trainer der AG-SV im DJJV finale Techniken in der Selbstverteidigung sowie Schläge aus ungünstigen Situationen und Positionen.

Zum Abschluss des Lehrganges wurde das Thema „Flucht“ behandelt. Hier ging es darum, dass sich jeder einzelne Teilnehmer unter extremen psychischen und physischen Bedingungen aus einem Angreiferkreis befreien musste und ein gestecktes Ziel unter wiederholten Angriffen eines Aggressors erreichen sollte. Keine leichte Aufgabe, aber alle erreichten ihr Ziel.

Fazit war ein Lehrgang, der nicht nur der Selbstverteidigung diente, sondern die negativen Verhaltensweisen der Menschen untereinander deutlich widerspiegelte.

Das Jubiläum endete mit einer Abendveranstaltung auf dem Sportzentrum des TSV Winsen, wozu die JJ-Abteilung geladen hatte. Bei erstklassiger Bewirtung und Unterhaltungseinlagen der TSV-Gruppe „Beat the Limit“ und der musikalischen Untermalung durch das Duo „Andrew und Olav“ endete die Feier.